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Für die Bahnhofsviertelnacht und meinem damit verbundenen Abend des offenen Ateliers war 2011 eine besondere Fotoserie entstanden. Sie behandelte eine Abfolge von Blicken entlang der Weserstraße -
Erstaunlicherweise sind aber diese beiden Straßen als Blickachse betrachtet ein umfassender gesellschaftlicher Querschnitt!
Vom tristen Bankenviertel über das Rotlichtviertel an der Taunusstraße, den großstädtischen Boulevard Kaiserstraße, die multikulturelle Münchener Straße, hin zur autogerechten Untertunnelung mit der Weißfrauenkirche führt der Weg bis zum idyllischen Nizza -
Photography exhibition
at late night opening event
Frankfurt am Main / Bahnhofsviertelnacht
open studio, august 16th 2011
Aus genau dieser Fotoserie und besonders dem darin enthaltenen, distanzierten Blick in die Taunusstraße entstand die Idee, das Rotlichtviertel jenseits von intimen, voyeuristischen Einblicken unter dem Aspekt der städtebaulichen und architektonischen Struktur noch viel genauer zu betrachten. Die Bausubstanz des "originalen" Bahnhofsviertels eröffnet -
Aber der moderne Umgang mit dem Viertel ist nicht ignorierbar. Es sind Risse, Brüche und Ergänzungen in der Struktur entstanden. Der historische Stadtgrundriss hat mit den Hochhäusern vertikale Elemente bekommen: eine dritte Dimension für das Netzwerk der Blickachsen. Neue Nutzungen haben die Struktur verändert und der Lauf der Zeit hat die Substanz teils mit Patina und teils mit Moden und Erneuerung überzogen. Diese Betrachtung der Risse und Brüche führte mich zu den Bilderserien "Asphaltrauschen" und "Sound of Concrete".
Meine Bilder und Zeichnungen des Rotlichtviertels, welche ich aus einem sich ständig ergänzenden fotografischen Fundus generiere, sind insgesamt Beobachtungen. Es sind keine Statements oder Anklagen. Sie stellen aber eine Aufforderungen dar, genau hinzuschauen und detailliert zu betrachen, wie sich die Menschen in diesem Viertel verhalten, entwickeln und wie sie sich im Lauf der Zeit mit ihm verändern. Die Schlussfolgerungen daraus sind ihrerseits dem ständigen Wandel unterzogen. Daher erlaube ich mir auch kein Resumee und deshalb sind trotz meines langjährigen beruflichen und künstlerischen Lebens im "Frankfurter Beta -
Franz Neudeck, 2014